Qualitativ-heuristische Psychologie und Sozialforschung Hamburg Qualitative Heuristik |
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Die hier vorgestellten Analysen (siehe Literatur unter „Analysebeispiele“ und „Anwendungsgebiete“) verwenden sprachliche oder in Sprache übersetzte Daten. Zur Demonstration der Verfahren dienen die von Kleining angefertigten Beispiele. Als Ausgangsmaterial wurden drei Arten von verbalen Informationen verwandt: - Originaltexte. Hier ist der „schwere“, zumeist als unverständlich angesehene kurze Rilke-Text des Grabspruchs, der zahlreiche philologische Ausdeutungen erfuhr, ein Prüfstein für die qualitative Heuristik. Andere Textanalyse-Verfahren sollten sich ebenfalls an diesem Text versuchen! Hier wird besonders der Unterschied zwischen „Deutung“ und „Entdecken“ deutlich. Als Kontrast wird ein als kitschig anmutendes Gedicht eines „Heimat-Dichters“ analysiert. Die hier verwandten Methoden können auf alle Texte angewandt werden, sie sind sehr sensibel für ihre Besonderheiten und eigenen sich besonders für Texte, die sehr genau untersucht werden sollen. - Durch Beobachtung erfasste Alltagssprache. Bespiel sind die in der Analyse „Verdinglichung des Dialogs“ verwandten alltäglichen Texte. Das sprachliche Ausgangsmaterial ist hier umfangreich, die Texte selbst sind aber jeweils eher kurz. - Durch Befragung oder qualitative Experimente hergestellte Texte. Dies sind die Daten der übrigen Analyse, die in der Praxis der Umfrageforschung erzeugt werden: eine größere Anzahl von Befragungspersonen mit Aussagen über verschiedene Aspekte des Befragungsthemas, jeweils durch vorformulierte, aber offene Fragen oder Alltagsexperimente hervorgerufen. Die Bespiele beziehen sich auf nationale Vorstellungen, Vorurteile und Weltbilder. Die Rubrik „Anwendung“ enthält den Hinweis auf verschiedene umfangreichere Untersuchungen, die zeigen, wie die Verfahren der qualitativen Heuristik auf gänzlich von einander verschiedene Themenbereiche angewandt werden können.
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